„Gehen Sie nicht zu diesen Demonstrationen!“ Nein? Doch, unbedingt!

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„Gehen Sie nicht zu dieser Demo“ (gemeint sind die diversen Corona-Demonstrationen) – so der Betreff einer Mail einer vermeintlich links-alternativen und politisch sehr aktiven und recht einflussreichen Organisation (in deren Verteiler ich seit vielen Jahren bin). Immerhin ging diese Mail an angeblich 2,3 Millionen Menschen (der Menschenreise-Newsletter im Vergleich geht an ca. 1.400 Menschen, ca. 300-600 davon scheinen sich dann auch jeweils Inhalte anzugucken – wer genau und was genau, das weiß ich aus technischen und Datenschutzgründen nicht und will es auch gar nicht wissen, freue mich aber immer über persönliche Rückmeldungen von Euch).
„Das Coronavirus bringt unsichere Zeiten – das nutzen Klimaleugner*innen, Rechtsextreme und andere Demagog*innen.“ heißt es dann weiter (so wie in fast allen Leitmedien unisono). Im Text selbst wird dann eingangs die These aufgestellt (fett gedruckt, so als sei dies eine unumstößliche Wahrheit),  dass die Gesundheitsbehörden früh (ja?), viel (sehr relativ oder?) und systematisch (definitiv nicht) getestet hätten. Aha. Aber das nur am Rande.
Die aktuelle Bewegung auf der Straße wird also – neben den Leitmedien – auch von den gesetzten „alternativen/linken“ Organisationen und Parteien mit aller Macht (diverse weitere haben sich distanziert von den sogenannten Hygiene oder Corona-Demos) kräftig torpediert. Eine ehemalige Justizministerin wird zitiert mit: „Mir stehen die Nackenhaare zu Berge, wenn ich sehe, wie die Grundrechte benutzt werden für andere Ziele“, sagte sie – eine Anspielung auf Impfgegner, Esoterikerinnen und Verschwörungstheoretiker, die den Charakter vieler Demos prägen. 

Mmh. Ja, wofür sind Grundrechte denn überhaupt da und nötig? Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und Recht auf Unversehrtheit des Körpers z.B.? Habe ich nur ein Recht auf Meinungsfreiheit, wenn ich ohnehin eine gleiche oder ähnliche Meinung habe wie ein gewisser mehrheitlicher Commonsense, liebe ehemalige Justizministerin? Wenn Menschen eine vom gesellschaftlichen Commonsense abweichende Meinung haben, die eher eine Minderheit repräsentiert (die dadurch aber noch nicht per sé falsch oder minderwertig ist, ein leider noch immer sehr aktueller und verbreiteter Irrglaube der Menschheitsgeschichte), also z.B. sogenannte Impfgegner oder Impfkritiker (mit oft guten wissenschaftlichen Argumenten, die dann oft ganz grundsätzlich als unwissenschaftlich diskreditiert werden und offener Diskurs somit gar nicht ermöglicht wird), dann brauchen sie doch genau diesen Schutzraum, für den sie da gerade auf die Straße gehen. Oder die sogenannten „Esoteriker“, darunter scheinen z.B. Menschen zu fallen, die – anscheinend völlig wahnhaft – daran glauben, dass gesunde und natürliche Ernährung (u.a. ohne Pestizid- und Nitratbelastung, eher vegan und zuckerarm und möglichst ohne chemische Medikamente), menschliche Berührung und/oder Meditation und positive innere Ausrichtung hin zur Mitte (z.B. im Gegensatz zu panischer Massenhysterie) (schwere) Krankheiten bzw. Symptome vermeiden oder gar heilen können – ist es unverständlich, dass die sich aktuell nach diesem Schutzraum Grundgesetz sehnen? Und ein Verschwörungstheoretiker ist scheinbar oft jemand, der sich hinsichtlich einer Angelegenheit Sorge macht (z.B. um die Gefahren von Mobilfunkstrahlung – ist das so abwegig? Oder um die offizielle Darstellung historischer Ereignisse, die zumindest zum Teil sehr zweifelhaft bzw. unvollständig dargestellt werden, wie z.B. 9/11). Der Mensch gibt sich nicht selbst dieses Label, es wird ihm zugewiesen. Oft sehr schnell und reflexhaft, teilweise sicherlich auch zutreffend, teilweise lediglich, weil er oder sie kritische Fragen stellt und eine andere Meinung hat. Nicht mehr These und Antithese und dann ggf. sogar Synthese. Nein – Andere Meinung = Verschwörungstheorie bzw. „Lügenpresse“. Diese Meinung muss dann vernichtet werden. Synthese nicht möglich. Sind das keine guten Gründe für diese „Verschwörungstheoretiker“ (in vielen Kreisen wird die Begrifflichkeit mittlerweile allerdings schon fast als Auszeichnung verstanden) aktuell auf die Straße zu gehen? In Zeiten, in denen die gesellschaftliche und politische  Intoleranz gegenüber Andersdenkenden oftmals sehr aggressiv, abwertend und schamlos offen präsentiert wird und zwar nicht nur von sogenannten Extremisten, sondern aus der sogenannten Mitte der (elitären) Gesellschaft?
Das rechte Gruppierungen dabei ggf. versuchen die Proteste zu instrumentalisieren – ja, dem ist so (und das kommt auf Demos manchmal vor: Mir ist auch auf einer Fridays for Future-Demo in Köln vereinzelt aggressive und spalterische Stimmungsmache aufgefallen) und wird in den Telegram-Foren auch intensiv diskutiert. Aber wird dadurch die Legitimität der Proteste an sich grundsätzlich untergraben? Ist das ein Grund klein beizugeben? Lieber zuhause bleiben? Nein, auf keinen Fall – einstehen für die eigenen Bedürfnisse, Werte, Haltungen (gerne respektvoll und weitestgehend unter Berücksichtigung des Mindestabstands und in

Abgrenzung zu fremdenfeindlichen Gesinnungen und Demonstranten aus dem extremen linken Lager – die da scheinbar jetzt auch mitmischen – in welcher Art kann ich nicht entscheiden)! Kritik muss unbedingt möglich sein!! Und wenn jemand gröllen sollte, „Die Juden sind an allem schuld“ oder „Bill Gates in den Knast“ oder „Nazis raus“ oder „Alle Verschwörungstheoretiker in die Klapse“, oder wenn jemand sonst wie spalten und manipulieren möchte, dann sage diesem Menschen ggf. klar, was Du davon hältst. Dazu brauchst Du nicht unbedingt ein Label. Appelliere an diesen Menschen von Mensch zu Mensch…

IN DER „MITTE“ – DEINER MITTE – BLEIBEN, BEI DIR SEIN, DICH NICHT IN DAS EINE ODER ANDERE SPEKTRUM DRÄNGEN LASSEN. NICHT EINFACH NUR REAGIEREN! PRÄSENZ! DIE MENSCHEN AUS DEINER MITTE HERAUS BETRACHTEN UND NICHT NUR MIT DEM LINKEN ODER DEM RECHTEN AUGE SCHAUEN! DIE FRAGE IST NICHT, OB ICH RAUSGEHE, SONDERN WIE ICH RAUSGEHE!

Alternativ zur ursprünglichen Voicemail einer Freundin (aus persönlichen Gründen wieder entfernt) dieses Video vom 09.05. von der Domplatte (ohne Gegendemonstration und mit wenig Polizeipräsenz). Am 16.05. dann gab es eine Gegendemonstration und es kam zur Verhaftung einer bekannten You-Tuberin. Diese Verhaftung, die auch meiner Freundin merkwürdig erschien, schien mir auf You-Tube-Videos in der Tat auch merkwürdig: Da wollte scheinbar jemand provozieren und vielleicht sogar verhaftet werden und dieses dann einseitig und medienwirksam einsetzen (das Netz ist voll von verschiedenen Varianten) – das ist möglicherweise die spalterische „Unterwanderung“ auf die sehr aufmerksam zu achten ist. Auch die „linke“ Aggression ist aber spürbar da. Und die Darstellungen (bzw. oft eher Nicht-Darstellungen, denn das was fehlt ist oft ausschlaggebend) der deutschlandweiten Demos in den Leitmedien generell bleibt absolut einseitig und täuscht etwas vor, was so faktisch nicht zu stimmen scheint. Schade. Demokratie sieht meines Verständnisses nach anders aus. 

 

 

Raus also! Ja! Wenn nicht jetzt, wann dann? Das ist m.E. lebendige Demokratie und kein totes 4-jähriges Urnenbesuchsritual (oder bald vielleicht nicht einmal mehr das – Briefwahl für alle! Yippiee…)! Denjenigen, die dabei unterwandern möchten oder sehr wirr daher reden (und das scheinen insgesamt eher wenige zu sein), im Zweifelsfall wie gesagt auch offen die Stirn bieten (wie zum Teil auch geschehen und auf You-Tube-Videos zu sehen ist) bzw. sie einladen loszulassen von ihrer haßerfüllten und polarisierenden Agenda (egal ob links oder rechts) und in den solidarischen und freiheitsliebenden Raum der toleranten Gemeinschaft frei Denkender/Fühlender einzutreten. Am schönsten wäre es, wenn alle links-rechts-Kategorien insgesamt zuhause blieben. Denn wir haben als Menschheit insgesamt (nicht als Linke oder Rechte) einen gemeinsamen und sehr mächtigen Gegenspieler: Der absolut zügellose neoliberale und spaltende Kapitalismus, der seit dreizig Jahren zunehmend aggressiv unser aller Leben massiv manipuliert und aktuell unsere Freiheitsrechte dreist attackiert. 

Viele der Menschen, die jetzt auf die Straße gehen, sind in meiner Wahrnehmung Menschen, die nicht mehr an die aktuelle Parteiendemokratie glauben (wohl aber an die wundervolle Idee der freiheitlichen Demokratie auf Basis unantastbarer Grundrechte für JEDEN Menschen), die sich bevormundet und abgewertet fühlen (und faktisch werden), die sich gegen die lobbyistische Einflussnahme von wirtschaftlichen Interessen zur Wehr setzen möchten (z.B. der Waffen- und Lebensmittelindustrie und Big Pharma und damit auch der WHO und anderen Organisationen – und wer das als Verschwörungstheorie abtut, der hat – mit Verlaub – entweder „Böses“ im Sinne – das sind wenige, möchte oder kann einfach nicht kritisch hinterfragen (wir erleben traumatisches Geschehen gerade) oder ist unrettbar naiv). Punkt.

Von daher – raus! Unbedingt! In den meisten deutschen Städten gibt es sogenannte Corona-Demos. Über Telegram-Gruppen kannst Du auch die Diskussionen mitverfolgen (um zu gucken, ob da z.B. irgendwelche faschistischen oder linksextremen Tendenzen auftauchen).

Und niemand von den Menschen, die ich kenne oder medial erlebt habe – da mag es wenige Ausnahmen geben, ist dabei ein Corona-Leugner. Dieses Virus gibt es und es ist offensichtlich für einige Menschen sehr gefährlich. Trotzdem wünschen sich viele Menschen einen anderen Umgang mit dieser Bedrohung und eine Verhältnismäßigkeit, die das Wohl möglichst aller berücksichtigt und nicht einiger weniger, ohne dabei das Wohl der Risikogruppen aus den Augen zu verlieren.

Sehr empfehlen hierzu möchte ich folgendes Interview mit Lothar Hirneise, Gründer der Bewegung IBAM (Ich bin anderer Meinung):

https://kenfm.de/am-telefon-zu-tschuess-parteiendemokratie-lothar-hirneise/

Und auch dieses Interview mit dem Organisator der großen Demos in Stuttgart sehenswert: 
https://www.youtube.com/watch?v=jw8dd9PYybw

Hier ein Demo-Angebot für Köln (es gibt weitere angemeldete wie spontane) und Bad Münstereifel (wo ich wieder auf die Straße gehen werde am Samstag). In BAM angemeldet und organisiert von ein paar befreundeten Menschen, ohne irgendeine konkrete politische Ausrichtung – definitiv keine „rechte“ oder gar faschistische.
Bitte vermeidet respektvoll Konflikte mit der Polizei. Über Telegram-Gruppen oder Facebook könnt Ihr Euch informieren, ob es sich um angemeldete (Transparente, Schilder etc. erlaubt) oder spontane Zusammenkünfte („Spaziergänge“) handelt. Achtet auf den Mindestabstand und geht nicht in die Provokation – es geht um friedliche aber eben auch sehr klare Präsenz.

Demos deutschlandweit findet Ihr hier: https://demo.terminkalender.top

Diesen Samstag wieder ab 15:00! Im Vertrauen, in der Liebe und für die Freiheit!

 

 

Und hier Köln wacht auf! Eine Initiative, die bewusst nicht in den Protest gehen möchte, sondern neue Bewusstseinsfelder stärken. Weitere Veranstaltungen sind geplant.

Hier der Telegram-Channel: https://t.me/koelnwachtauf

 

Und dann noch Kölner Protest (hier gut auf spaltarische Instrumentalisierung achten). Nicht spalten ist das Ziel! Wahre Solidarität und Wertschätzung sind ein hilfreicher Fokus.

 

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